Das unerhörte Heckelphon

Datum: 2. November 2024
Uhrzeit: 18:15 - 21:00
Ort: Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz

GW62 Porträtkonzert mit Einführung

Waterhouse Ensemble: David Frühwirth (Violine), Anna Kakutia (Violine), Chialong Tsai (Viola), Eunyoung Park (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello), Thomas Herbst (Kontrabass)

Holger Hoos (Heckelphon)

Seit über 30 Jahren lebt der gebürtige Brite Graham Waterhouse in der Nähe von München und vereint seine beiden Passionen – das Komponieren und das Cellospiel – zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk. Aus Waterhouse‘ Kompositionen sprühen Einfallsreichtum, Frische und virtuoser Witz, hörbar inspiriert durch die Freude am musizierenden Austausch. In seinem Selbstverständnis als „performer-composer“ erfüllt er viele Rollen: Vom Tonschöpfer, Instrumentalist und Ensemblegründer bis zum Lehrer, Dozent und Veranstalter einer Konzertreihe. „Musik entsteht immer aus einmaligen Konstellationen, ist selbst Bewegung und Entwicklung“, sagt Waterhouse, den es reizt, immer wieder neue Impulse aufzunehmen und in stimmige, effektvolle musikalische Erzählungen zu verwandeln.

Im Mittelpunkt seines neuen Projekts unter dem Titel „Das unerhörte Hecklephon“ steht das Werk Perplexities nach Escher für Heckelphon, Streichquartett und Kontrabass, umrahmt von drei weiteren Kompositionen des Londoner Komponisten aus den Jahren 1979 bis 2024.

Der Wunsch nach einem Instrument wie dem Heckelphon ging von Richard Wagner (1813-1883) aus, der die Herstellung des Instrumentes aber nicht erlebte. Die Wiesbadener Fagottbaufirma Heckel setzte erst später Wagners Idee um und stellte das Instrument 1904 vor. Das Instrument rundet mit seinem dunklen, expressiven Charakter die Oboen in der Tenorlage ab und kann aufgrund des ähnlichen Klangcharakters auch als Baritonoboe eingesetzt werden.

Richard Strauss war einer der großen Komponisten, die das Instrument gerne eingesetzt haben, z.B. in den Partituren zu Salome, Elektra und Eine Alpensymphonie. Später wurde es z.B. von Paul Hindemith im Bereich der Solo- und Kammermusik genutzt. Orchesterwerke stammen u.a. von Werner Henze und Wolfgang Rihm.

Heckenphon-Experte Holger Hoos führt das neue Werk, das Graham Waterhouse zum 120. Jahrestag der Entstehung des Heckelphons geschrieben hat, erstmals in München auf. In einer Konzerteinführung stellen Holger Hoos und Graham Waterhouse zudem das Instrument genauer vor. Im Fokus des Gesprächs stehen die speziellen Klangqualitäten, die – neben fünf frühen Graphiken von M.C. Escher – als Inspiration für die Entstehung gedient haben.