Musikalische Space Odyssee
Wir haben die Saison 2022/23 erfolgreich abgeschlossen.
Im November 2024 geht es wieder weiter …
Vergangene Programme
GW62 Porträtkonzert mit Einführung
Waterhouse Ensemble: David Frühwirth (Violine), Anna Kakutia (Violine), Chialong Tsai (Viola), Eunyoung Park (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello), Thomas Herbst (Kontrabass)
Holger Hoos (Heckelphon)
Seit über 30 Jahren lebt der gebürtige Brite Graham Waterhouse in der Nähe von München und vereint seine beiden Passionen – das Komponieren und das Cellospiel – zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk. Aus Waterhouse‘ Kompositionen sprühen Einfallsreichtum, Frische und virtuoser Witz, hörbar inspiriert durch die Freude am musizierenden Austausch. In seinem Selbstverständnis als „performer-composer“ erfüllt er viele Rollen: Vom Tonschöpfer, Instrumentalist und Ensemblegründer bis zum Lehrer, Dozent und Veranstalter einer Konzertreihe. „Musik entsteht immer aus einmaligen Konstellationen, ist selbst Bewegung und Entwicklung“, sagt Waterhouse, den es reizt, immer wieder neue Impulse aufzunehmen und in stimmige, effektvolle musikalische Erzählungen zu verwandeln.
Im Mittelpunkt seines neuen Projekts unter dem Titel „Das unerhörte Hecklephon“ steht das Werk Perplexities nach Escher für Heckelphon, Streichquartett und Kontrabass, umrahmt von drei weiteren Kompositionen des Londoner Komponisten aus den Jahren 1979 bis 2024.
Der Wunsch nach einem Instrument wie dem Heckelphon ging von Richard Wagner (1813-1883) aus, der die Herstellung des Instrumentes aber nicht erlebte. Die Wiesbadener Fagottbaufirma Heckel setzte erst später Wagners Idee um und stellte das Instrument 1904 vor. Das Instrument rundet mit seinem dunklen, expressiven Charakter die Oboen in der Tenorlage ab und kann aufgrund des ähnlichen Klangcharakters auch als Baritonoboe eingesetzt werden.
Richard Strauss war einer der großen Komponisten, die das Instrument gerne eingesetzt haben, z.B. in den Partituren zu Salome, Elektra und Eine Alpensymphonie. Später wurde es z.B. von Paul Hindemith im Bereich der Solo- und Kammermusik genutzt. Orchesterwerke stammen u.a. von Werner Henze und Wolfgang Rihm.
Heckenphon-Experte Holger Hoos führt das neue Werk, das Graham Waterhouse zum 120. Jahrestag der Entstehung des Heckelphons geschrieben hat, erstmals in München auf. In einer Konzerteinführung stellen Holger Hoos und Graham Waterhouse zudem das Instrument genauer vor. Im Fokus des Gesprächs stehen die speziellen Klangqualitäten, die – neben fünf frühen Graphiken von M.C. Escher – als Inspiration für die Entstehung gedient haben.
Unter dem Titel „Rhythmusstörung. Im Weltgarten der Gegenwartsmusik“ begleiten Sie die Musiker*innen, Künstler*innen und Kurator*innen dieses Projekts einen Tag lang auf einem breiten interkulturell inspirierten Weg durch Riedenburg im Altmühltal. Er beginnt mit einem außergewöhnlichen Musikgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes mit den mongolischen Obertonsängern des Ensembles Tengerton sowie Organist Robert Lehner und setzt sich fort als Neue-Musik-Salon im Zuhause des Komponisten Heinz Winbeck (1946–2019) in Schambach mit Werken von Adriana Hölszky, Henrik Ajax und der mongolischen Komponistin und Jazz-Pianistin Shuteen Erdenebaatar.
Gesäumt von künstlerischen Interventionen der Visual & Media Artists Daniel Door und Sebastian Giussani (Artists in Residence der Gestaltenden Gesellschaft gUG) endet die Reise mit einem abendlichen Konzert mit Uraufführung in der Drei-Burgen-Halle, bei dem sich alle Musiker*innen nochmal auf einer gemeinsamen Bühne begegnen. Die Vermittlung der Musik zeitgenössischer Komponistinnen steht an diesem Tag im Dialog mit verschiedenen Musikrichtungen, Kulturen und Nationalitäten. Verschiedene dialogische wie experimentelle Formate versprechen gerade auch für Neuhörer*innen der zeitgenössischen Musik unterhaltsame Teilhabe und spannende Impulse. Eindrucksvoll umrahmt wird der Konzertabend durch ein szenografisches Video-Mapping aus digitaler Bildkunst des Fotografen Jörg Gruber.
Ensemble Tengerton, Moriin Khuur (Pferdekopfgeige) / Obertongesang | Manuel Adt, Bariton & Kathrin Isabelle Klein, Klavier | Shuteen Erdenebaatar, Klavier & Jazz-Quartett | Henrik Ajax, Moderation
Am 21. Mai erklingt die Musik von George Crumb und Frederic Rzewski im ländlichen Ambiente des Herrenhauses Bannacker vor den Toren Augsburgs. Das von Iris Lichtinger kuratierte Programm spürt dem schnellen Vergessen unserer atemlosen Zeit im Fokus dieser bedeutenden Komponisten der Gegenwart nach.
Crumb schreibt in seiner Programmnotiz zum Makrokosmos (1972/1973) von “furchteinflössenden Bildern“, die immer wieder in ihm auftauchten – sie schienen folgende Gedanken und Fragestellungen zu begleiten: die magischen Eigenschaften von Musik; das Problem des Ursprungs des Bösen; die Zeitlosigkeit der Zeit; die tiefe Ironie des Lebens. Die symbolische Gestaltung der Notation einzelner Saetze in Kreisform, Spirale oder Kreuz weist sieben Jahrhunderte zurück auf das Mittelalter, in dem Machauts ikonischer Raetselkanon “Mein Ende ist mein Beginn” zeitlich verortet ist.
Vom MEHR MUSIK!Ensemble wird diese Reminiszenz nicht mit mittelalterlichem Instrumentarium, sondern modern verfremdend umgesetzt. Rzewskis lineare Basis-Struktur in „Coming together“ (1974) , einer unhaltbar mit ständig zunehmender Sogwirkung auf ihr Ende zurasenden Sechzehntel-Kette illustriert wiederum beeindruckend eine Textzeile des Werks, die mehrmals, immer eindringlicher, gerufen wird: „the inevitable direction of my life“ – die unvermeidliche Richtung meines Lebens.
MEHR MUSIK! Ensemble / Martin Krechlak – Saxophon, Tom Jahn – Synthesizer, Shenglong Li – Klavier, Florian Hartz – E-Bass, Edward King – Cello, Stanimir Andreev – Vibraphon, Iris Lichtinger – Stimme & Leitung
Dem schnellen Vergessen unserer atemlosen Zeit entgegenwirkend widmet sich dieses besondere Programm dem Verlust zweier bedeutender amerikanischer Komponisten der Gegenwart: George Crumb starb am 6. Februar 2022 in Pennsylvania, Frederic Rzewski am 26. Juni 2021 in Montiano / Toscana.
Das Konzert wird zwei mal – an sehr unterschiedlichen Orten – aufgeführt: Auftakt ist im Jazzclub Augsburg (Reservierung empfohlen!).
Crumb schreibt in seiner Programmnotiz zum Makrokosmos (1972/1973) von “furchteinflössenden Bildern“, die immer wieder in ihm auftauchten – sie schienen folgende Gedanken und Fragestellungen zu begleiten: die magischen Eigenschaften von Musik; das Problem des Ursprungs des Bösen; die Zeitlosigkeit der Zeit; die tiefe Ironie des Lebens. Die symbolische Gestaltung der Notation einzelner Saetze in Kreisform, Spirale oder Kreuz weist sieben Jahrhunderte zurück auf das Mittelalter, in dem Machauts ikonischer Raetselkanon “Mein Ende ist mein Beginn” zeitlich verortet ist.
Vom MEHR MUSIK!Ensemble wird diese Reminiszenz nicht mit mittelalterlichem Instrumentarium, sondern modern verfremdend umgesetzt. Rzewskis lineare Basis-Struktur in „Coming together“ (1974) , einer unhaltbar mit ständig zunehmender Sogwirkung auf ihr Ende zurasenden Sechzehntel-Kette illustriert wiederum beeindruckend eine Textzeile des Werks, die mehrmals, immer eindringlicher, gerufen wird: „the inevitable direction of my life“ – die unvermeidliche Richtung meines Lebens.
MEHR MUSIK! Ensemble / Martin Krechlak – Saxophon, Tom Jahn – Synthesizer, Shenglong Li – Klavier, Florian Hartz – E-Bass, Edward King – Cello, Stanimir Andreev – Vibraphon, Iris Lichtinger – Stimme & Leitung
Wir treffen Moritz Eggert, Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München und Präsident des Deutschen Komponistenverbands, in den Veranstaltungsräumen der Münchner Bank am Frauenplatz für ein musikalisch illustriertes Gespräch mit ihm und Studierenden seiner Kompositionsklasse. Dabei dürfen wir einen Blick hinter die Kulissen von Ästhetik, Sinn und Methodik kompositorischer Schaffensprozessen werfen.
Eine unterhaltsame Möglichkeit, das (Hin-)Hören neu zu entdecken, Lust auf Musik der Gegenwart zu bekommen und dabei den renommierten Komponisten und die nächste Generation dieser zeitgenössischen Kunst persönlich kennenzulernen.
Moderation: Henrik Ajax
Matija Chlupacek – Blockflöte, Laura Handler – Geige, Moritz Eggert – Toypiano
Eintritt frei! Anmeldung erwünscht!
Das Berliner ensemble mosaik gastiert beim Festival Metax Modern und präsentiert Bayerische Erstaufführungen von Anothai Nitibhon, Jonas Baes und Alan Hilario sowie ein Repertoirestück von Liza Lim. Es finden zwei Konzerte, in Kooperation mit jetzt:musik! Ausgburg (lange nacht der jetzt:musik!) sowie scope – Spielraum für aktuelle Musik (schwere reiter München), statt.
Das Gastspiel in München wird von BR-KLASSIK aufgezeichnet. Sendetermin: 04.05.2023, 22.05 Uhr – BR-KLASSIK, Horizonte
Die vier Komponist*innen Liza Lim (Australien), Anothai Nitibhon (Thailand), Jonas Baes und der in Ulm lebende Alan Hilario (Philippinen) setzen sich in ihren Kompositionen mit kulturellen Traditionen, Authentizität und sozialen Veränderungen durch Globalisierung auseinander. Die Werke reflektieren musikalisch und schlagen inhaltlich den Bogen zu gesellschaftlichen außermusikalischen Fragestellungen – ganz im Sinn des aktuellen Festival-Themas „Transition“.
ensemble mosaik / Kristjana Helgadottir – Flöte, Simon Strasser – Oboe, Christian Vogel – Klarinette, Martin Losert – Saxophon, Roland Neffe – Schlagzeug, Ernst Surberg – Klavier, Sarah Saviet – Violine, Karen Lorenz – Viola, Mathis Mayr – Cello, Niklas Seidl – Cello, Arne Vierck – Elektronik/sound
In Kooperation mit BR Klassik, jetzt:musik! und scope – Spielraum für aktuelle Klassik
Iannis Xenakis als eine der prägenden Komponisten des 20. Jahrhunderts öffnet mit seinem Komponier-Stil und seiner Denkweise neue Klangräume. Auch 100 Jahre nach seiner Geburt bleibt er eine Inspiration. Neben seinen Werken erklingen Stücke von Betsy Jolas und Jennifer Hidgon (DEA), die sich ebenfalls mit Klangräumen beschäftigen. Die jüngere Generation, wie Ataç Sezer (UA), Johannes X. Schachtner (UA) und Abigél Varga (UA), kreieren auf ihre Weise ästhetische Übergänge und transformieren rituelle Aspekte in die heutige Klangwelt.
ensemble oktopus, Konstantia Gourzi / Leitung
Eintritt frei!
In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater München
Doppel gehört, hält besser! Im direkten Anschluss an das Salongespräch mit Iris ter Schiphorst beschäftigen wir uns mit ihren Werken Transformationen für Trio und Live-Elektronik (2022) und Orpheus / Aufgabe der Musik für Klarinette und Zuspiel (2014/15).
TrioCoriolis (Thomas Hofer / Geige, Klaus-Peter Werani / Bratsche, Hanno Simons / Cello) & Theo Nabicht / Klarinette, Julian Kämper / Moderation
In Kooperation mit der Evang. Akademie Tutzing
Musikalisch illustriertes Salongespräch zwischen der Komponistin, Autorin, Pianistin, Bassistin und Schlagzeugerin Iris ther Schiphorst und dem Musikwissenschaftler Julian Kämper über Intuition und Regeln, Wandel, Inspiration und Reflexion, die Kunst, den Spaß und den Wert des (Zu-)Hörens. Bewirtete Pause im Anschluss.
Tickets (siehe Porträtkonzert)
Theo Nabicht / Klarinette, Julian Kämper / Moderation
In Kooperation mit der Evang. Akademie Tutzing
Musikalisch-naturwissenschaftliches Konzertprojekt zwischen „Schall und Rauch“ mit Werken von Graham Waterhouse, Gustav Mahler und Anthony Turnage. Anschließendes Meet & Greet im Foyer des Rathauses.
David Frühwirth / Geige, Konstantin Sellheim / Bratsche, Graham Waterhouse / Cello, Anna Karapetyan, Katharina Sellheim / Klavier, Philharmonisches Streichquartett München, Andrew Z. Szydlo / chemische Intermezzi
In Kooperation mit dem Kunstforum Gilching e.V. und dem Kulturreferat der Gemeinde Gilching